
bis 1917
Von der Herrenmühle
zum Sägewerk
Damals wurde die sogenannte Herrenmühle – auch bekannt als Lohrmühle – errichtet. Über Jahrhunderte hinweg wechselte die herrschaftliche Mühle mehrfach den Besitzer und diente verschiedenen Zwecken – zuletzt als Holzkistenfabrik mit einer wasserkraftbetriebenen Bandsäge, ein frühes Zeugnis der Holzverarbeitung an diesem traditionsreichen Standort.
1918
Die Geburtsstunde von
Mehling & Wiesmann
Im Jahr 1918 erwarben Richard und Anna Mehling, geb. Wiesmann, die Mühle. Mit finanzieller Unterstützung von Annas Eltern entstand daraus das Sägewerk Mehling & Wiesmann. Annas Bruder Otto Wiesmann übernahm später den elterlichen Anteil. Die historische Mühle wurde modernisiert und mit einem Horizontalgatter zu einer leistungsfähigen Sägemühle umgebaut.
1930er
Expansion und
erste Furnieraktivitäten
Ein wichtiger Schritt in unserer Entwicklung war der Erwerb von Geschäftsanteilen an der Firma Knauf, einem Furnier- und Sägewerk im nahegelegenen Gemünden. Otto Wiesmann übernahm hier die Rolle des Rundholzeinkäufers und Holzhändlers. Die Firma Knauf fertigte in Lohnarbeit die ersten Furniere für Mehling & Wiesmann. In dieser Zeit, von 1934 bis 1937, absolvierte auch Adolf Weis seine Ausbildung zum Holzeinkäufer bei uns – eine Persönlichkeit, die später eine zentrale Rolle in der Firmengeschichte spielen sollte.
AB 1939-1945
Kriegsjahre und Wiederaufbau
Das Jahr 1939 brachte mit dem Tod von Richard Mehling eine Zäsur. Otto Wiesmann schied aus der Firma aus und übernahm die Anteile an der Firma Knauf. Anna Mehling führte das Sägewerk gemeinsam mit ihrem Sohn Franz Mehling weiter. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Adolf Weis 1945 unerwartet zurück. Gemeinsam mit Franz Mehling trieb er den Wiederaufbau von Mehling & Wiesmann voran.
1945-1987
Aufstieg und Internationalisierung
Adolf Weis wurde zum Prokuristen ernannt und knüpfte wichtige Geschäftsbeziehungen im Ausland. Mehling & Wiesmann expandierte in den Furnierhandel und ließ zunächst weiterhin bei der Firma Knauf furnieren. 1947 heiratete Adolf Weis Emma Luise Mehling, die Tochter von Franz Mehling. Als Franz Mehling 1949 in den Ruhestand ging, wurde Adolf Weis alleiniger Geschäftsführer. Die Firmenanteile wurden an die sechs Kinder von Emma und Adolf Weis sowie an die Tochter von Franz Mehling übertragen. In den folgenden Jahrzehnten bewiesen wir Innovationskraft, unter anderem durch den Bau der ersten Leimbinderhalle Bayerns im Jahr 1951 und die Inbetriebnahme der ersten Messer-Maschine im April 1952, mit der wir uns auf die Verarbeitung von Eiche, Buche und Nadelhölzer spezialisierten – Holzarten, die tief in den Wäldern des Spessarts verwurzelt sind. In den 1980er Jahren wurden die Nachkommen der vorherigen Generationen nach und nach ausgezahlt. 1987 übernahm Richard Weis die Position des Inhabers und Geschäftsführers.
1999-2015
Anpassung an neue
Marktanforderungen und Innovation
Der Trend zu dunklen Hölzern und Tropenholz im Jahr 1999 forderte uns heraus, neue Wege zu gehen. Mehling & Wiesmann reagierte mit Innovationsgeist und startete erste Forschungsprojekte. Nach dem Tod von Adolf Weis im Jahr 2000 übernahmen seine Enkel Diana Paul, Stephanie Weis und Philipp Weis seine Geschäftsanteile. Im Jahr 2002 erweiterten wir unsere Produktionsmöglichkeiten mit dem Bau der ersten Räucheranlage, gefolgt von weiteren Anlagen in den Jahren 2004 und 2006. Die Teilnahme an internationalen Messen trug maßgeblich zum Ausbau unseres globalen Geschäfts und zur Bekanntmachung unserer geräucherten Hölzer bei. Ein weiterer wichtiger Schritt in die Zukunft war die Anschaffung einer neuen Blockbandsäge mit automatischer Abstapelung im Jahr 2015.
FAMILIENBETRIEB MIT TECHNIKBEGEISTERUNG UND LIEBE ZUR TRADITIONELLEN HANDWERKSKUNST
Heute beschäftigt Mehling & Wiesmann rund 50 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu unseren geschätzten Kunden zählen hochwertige Innenausbauer, Möbelhersteller, Architekten und Projektentwickler auf der ganzen Welt. Aktuell freuen wir uns über wunderschöne furnierte Wohnwelten, die in New York, Dubai und Portugal entstehen.
Als traditionsreiches Familienunternehmen sind wir stolz auf unsere Geschichte und unsere tiefe Verbindung zum Spessart. Wir fühlen uns der nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen verpflichtet und setzen auf innovative Technologien, um den vielfältigen Anforderungen unserer Kunden weltweit gerecht zu werden. Die Wälder des Spessarts sind und bleiben die Grundlage unseres Schaffens.